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Wissenschaft und Glaube

Ein Loch in der Arche

Judith Forgoston
17. März 2021
Keywords: Biblischer Literalismus, Gilgamesch-Epos, Flut-Sagen

Wir alle haben im Leben schon mal Fakten ignoriert, die uns nicht gefallen. Manchmal kann dies jedoch erstaunliche Blüten treiben. Erlauben Sie mir, Sie mit einer amüsanten Geschichte zu unterhalten, worin ich meinen Kopf in den christlichen Sand steckte und ein Loch in Noahs Arche fand.

Ich lernte Jesus in der Kantonsschule kennen und wurde sofort zur glühenden Verteidigerin meines neu gefundenen Glaubens. Vermeintliche Angriffe gegen meine Religion gab es in meiner „weltlichen“ Schule überall. Sie reichten von naturwissenschaftlichen Themen wie der Evolution über humanistische deutsche Literatur bis hin zu Geschichtslehrern, die sich weigerten, die Bibel als historisches Dokument anzuerkennen. Meine Bemühungen, Gott und seinen Ruf zu retten, waren ebenso fruchtlos wie mein Versuch, meine säkulare Umgebung zu überzeugen. Doch diejenige, die den größten Preis zahlte, war ich selbst - und was ich verlor, war intellektuelle Ehrlichkeit, vielleicht sogar Ehrlichkeit an und für sich.

Gegen Ende der Kantonsschule lernte ich das Gilgamesch-Epos kennen. Dieses sumerische Gedicht, das um 2500 v. Chr. auf Steintafeln geschrieben wurde, erzählt die Geschichte einer epischen Flut. Diese wird von Göttern verursacht, welche von den von ihnen erschaffenen Menschen die Nase voll haben. Die Menschen kommen ihrer von den Göttern gegebenen Pflicht, die Erde zu kultivieren, nicht nach. Also beschließen die Götter, wieder von vorne zu beginnen. Doch es gibt da einen Gott namens Enki, welcher in einer Art „Plan B“ einen Mann und seine Familie vor der Flut retten will. Enki befiehlt Utnapischtim, dem auserwählten Mann, eine Arche zu bauen, Tiere und Nahrung hineinzubringen und sie mit Teer zu versiegeln. Die Flut kommt, und alles außer Utnapischtim, seiner Frau und seiner Kinder kommt um. Am Ende der Flut sendet Utnapischtim Tauben und Raben aus, um herauszufinden, wann das Wasser genug zurückgegangen ist, um die Arche zu verlassen. Als die Zeit da ist, setzt der Mann seinen Fuß auf trockenes Land, baut den Göttern einen Altar und betet sie an.

Können Sie sich vorstellen, was diese Geschichte mit mir machte? Ich funktionierte mit einem Verständnis des Christentums, das lehrte, jedes Wort in der Bibel sei von Gott selbst eingegeben. Und nun höre ich, dass eine der berühmtesten Geschichten der Bibel plagiiertist! Die Arche Noah, eine Kopie??

Diese Entdeckung brachte mich in eine ausweglose Situation. Das Gilgamesch-Epos (und andere, ihm ähnliche antike Flutgeschichten) war zu gut dokumentiert, um seine Existenz oder sein Alter anzuzweifeln. Die Erzählung existierte schon Jahrhunderte vor der Entstehung des ersten Buches Mose. Die Arche Noah war eine Nacherzählung einer epischen Sage und keine "Tatsache der Bibel". Aber der Angriff auf meinen Glauben war noch nicht zu Ende. Es gab auch wissenschaftliche Fakten, die der Arche zu schaffen machen. Keine geologische Messmethode, die wir kennen (und es gibt viele – unter anderem die Warvenchronologie, Dendrochronologie und C-14 Methode), zeigt auch nur den geringsten Hinweis auf eine weltweite Flut innerhalb der letzten 10.000 Jahre. Gemäss allem, was wir wissen können, hat eine solche Flut in Wirklichkeit nicht stattgefunden.

Mein Problem hatte sich zur Krise ausgeweitet. Mein Glaube stützte sich (unter anderem) auf die Annahmen, dass a) die Bibel direkt und wortwörtlich von Gott diktiert wurde und daher original ist, und b) alles, was dort geschrieben steht, auch wirklich passiert ist und daher eine Tatsache ist. Und nun machte ich, was meiner Meinung nach zu viele Christen tun – einfach, weil sie keine Alternative sehen können. Ich steckte den Kopf in den Sand und hoffte, dass sich durch das Ignorieren der ganzen Gilgamesch-Sache und anderer ähnlicher Geschichten alles zurück zum Alten finden würde. Und ich fuhr fort, alle biblischen Geschichten wörtlich zu nehmen. Ich tat dies unter anderem, weil ich das Gefühl hatte, von meinen Lehrern zu einer Wahl zwischen Gott und Wissenschaft gezwungen zu werden. Und als Nachfolgerin von Jesus hatte ich bei dieser Wahl schlussendlich gar keine Wahl.

Kennen Sie auch Menschen, welche ständig meinen, zwischen Gott und der Wissenschaft wählen zu müssen? Vielleicht haben Sie auch selbst manchmal das Gefühl, eine Wahl treffen zu müssen. Ich kann das völlig verstehen, denn für viele von uns ist der Glaube das Wertvollste und Wichtigste im Leben, und wir tun was immer wir als notwendig erachten, um unseren Glauben zu schützen. Aber bedenken Sie einen Moment lang den Preis dieser Denkweise.

Erstens verlieren wir und unser Glaube verständlicherweise selbst bei den wohlmeinendsten Wissenschaftlern an Glaubwürdigkeit. Die Christen, die darauf bestehen, dass das Universum ungefähr 6000 Jahre alt ist, werden nicht wegen ihres Glaubens verfolgt, wie einige ihrer Anhänger es gerne nennen. Sie werden einfach ignoriert, und zwar aufgrund ihrer Engstirnigkeit. Diejenigen, die verkünden, dass wir alle von denselben zwei Menschen abstammen, verteidigen nicht den christlichen Glauben. Sie machen es den Gläubigen nur umso schwerer, ihren Glauben mit der Realität in Einklang zu bringen. Und allen übrigen Menschen machen sie es schwer, auch nur etwas von dem, was wir sagen, ernst zu nehmen.

Behaupte ich nun etwa, dass ich genau weiß, wie alt die Erde ist oder woher wir Menschen kommen? Welche der vielen Theorien und Modelle richtig sind? Natürlich nicht. Aber was ich an der Denkweise seriöser Wissenschaftler, Historiker und Theologen schätze, ist, dass auch sie nicht behaupten, alles zu wissen. Sie bieten Modelle und Theorien an und weisen selbst auf die bestehenden Löcher hin. Sie erklären, worüber man sich gemeinhin einig ist, und weisen dann auf die vielen Dinge hin, die wir nicht wissen und vielleicht nie wissen werden.

Viele von ihnen sind sich auch darüber im Klaren, dass die Antworten, die sie geben können, nur Antworten einer bestimmten Art sind: das Wie, Wann und Wo. Sie verstehen, dass wahre Wissenschaft niemals den Anspruch erhebt, Fragen über Sinn, Ethik und Glauben zu beantworten. Deshalb sind auch viele der klügsten Wissenschaftler der Welt gläubig. Wer sich der Komplexität dieser Welt öffnet, dessen Herz öffnet sich oft auch gegenüber dem Geheimnis dessen, wer hinter allem steckt und warum.

Aber zurück zu meinem Dilemma mit der Arche Noah. Was soll ich jetzt mit dieser Geschichte machen? Soll ich sie ignorieren, so wie ich Gilgamesch ignorierte? Als Antwort darauf borge ich vom deutschen Theologen Thorsten Dietz. Er weist darauf hin, dass die Israeliten die antiken Flutgeschichten gut gekannt haben werden. Was ihnen aufgefallen sein muss, sind die Unterschiede zwischen den Geschichten, die sie bereits kannten, und der Geschichte der Arche, wie Mose sie erzählte.

 In Gilgameschs Epos waren die Götter von den Menschen enttäuscht. Die Aufgabe der Menschen war, sich nützlich zu machen, das Land zu kultivieren und die Götter nicht zu erzürnen. Diese Erwartungen erfüllten sie nicht, und die Strafe kam prompt. Dietz weist darauf hin, dass die Menschen der Antike nicht mit der berühmten Theodizee-Frage gerungen hätten: Warum lässt ein guter Gott zu, dass schlechte Dinge geschehen? Sie hätten sofort gefragt: "Welcher gute Gott? Die Götter sind wie wir - machthungrig und eifersüchtig - sie sind nur mächtiger als wir." Die Sintflut lehrte Utnapischtim, sich mehr Mühe zu geben und härter zu arbeiten, um die Götter zu beschwichtigen - denn die nächste Sintflut stand sicher vor der Tür, und Barmherzigkeit zu erwarten war nicht auf seinem Radar.

Aber der Gott Israels inspiriert Mose zu einem anderen Bericht. In Noahs Arche ärgert sich Gott nicht über die Menschen, weil sie nicht hart genug für ihn arbeiten. Er ist betrübt, weil sie sich gegenseitig weh tun. Sein Herz blutet, weil sie ihm wichtig sind.Und er rettet Noah nicht, um der Menschheit eine letzte Chance zu geben, sich zu bessern. Vielmehr weiß Gott bereits, dass die Menschheit nicht besser werden wird, egal wie viel Mühe sie sich gibt. Er weiß, dass nur Gott selbst die Menschen aus ihrem Gefängnis von Gewalt und Hass befreien kann. Und so verspricht Gott seine liebende und geduldige Güte gegenüber der gefallenen Natur des Menschen bereits Jahrhunderte bevor seine Erlösung in Jesus ihren endgültigen Ausdruck findet. Er benutzt dazu das Symbol des Regenbogens, damit jeder Mensch in jeder Generation an Gottes Treue erinnert werden wird.

Aber selbst wenn wir die Geschichte von Noah in einem neuen Licht sehen, gibt es noch genügend andere - und der Versuch, sie alle zu erklären, ist genauso sinnlos wie der Versuch, sie zu begraben. Vielmehr sollten wir die Frage stellen, was eine Geschichte mit uns, dem Leser, macht. Sie haben vielleicht Gläubige erlebt, die ein Thema als gegen ihren Glauben gerichtet wahrnehmen und darauf sofort "Gottes Seite" dagegen einnehmen. Aber der Versuch, Gott zu verteidigen und "seine Feinde zu bekämpfen", resultiert zu oft in Fanatismus, Hass und sogar Krieg. Im Versuch, das Christentum zu retten, bewirken wir das Gegenteil dessen, wofür das Christentum steht.

Was wäre denn, wenn Dilemmas wie dies zwischen Gott und Wissenschaft in Wahrheit gar keinen Gegensatz darstellen würden? Was wäre, wenn man sich in Wirklichkeit nicht zwischen Wissenschaft und Gott, zwischen Mitgefühl und Moral, zwischen Toleranz und Treue entscheiden müsste?

Das, glaube ich, ist die Leistung großer Theologen über die Jahrhunderte und Kulturen hinweg: uns zu zeigen, wie diese Dinge zusammengehören.

Wie die Bibel nicht wörtlich genommen werden muss, um Gott zu ehren, denn er ist kein Gott des Buchstabens, sondern des Geistes. Das bedeutet, dass wir die Freiheit haben, das Geschriebene in einen Zusammenhang zu stellen und eine tiefere, wahrhaftigere, menschlichere Bedeutung in den Geschichten in der Bibel zu finden.

Wie wir unsere Nachbarn nicht bekämpfen müssen, um die Wahrheit zu verteidigen, weil sie seit zweitausend Jahren ihren Weg in die Herzen von Menschen auf der ganzen Welt gefunden hat. Und trotz der vielen Versuche der Anhänger Jesu brauchte es noch nie einen einzigen Akt von Hass, Angst oder Zwang, um dies zu erreichen.

Und wie wir keine rassistische, sexistische oder nach Völkermord klingende Geschichte in der Bibel rechtfertigen müssen und trotzdem den Gott der Bibel zutiefst lieben können. Wir können wissen, dass die Geschichten von Menschen ihrer Zeit geschrieben wurden, die Gott und das Leben innerhalb der Grenzen ihrer Zeit verstanden haben. Und doch waren sie in der Lage, durch diese unvollkommenen Geschichten wunderschöne Bilder des Wesens Gottes zu zeichnen, die durch die Heilige Schrift leuchten. Und keine ehrliche oder kritische Lektüre wird diese Schönheit zerstören; sie wird sie vielmehr hervorheben.

Heute macht es mir Freude, die Bibel zu erforschen. Ich liebe es, herauszufinden, wie Aspekte der Zeit, Kultur, Politik und Tradition in diese Geschichten hineinspielen. Wie Gott unvollkommene Menschen benutzt hat, um uns auf das vollkommene Abbild Gottes vorzubereiten: Jesus. Ich habe keine Angst mehr vor Entdeckungen, die meinen Glauben "untergraben" könnten, denn mein Glaube basiert weder auf einem Buch, noch darauf, dass ich Dinge verstehe – nicht einmal darauf, dass ich Dinge glaube.

Er gründet sich auf eine Person. Und diese Person hat mein Leben für immer verändert – und tut es auch heute noch genauso sehr.

Seine Wahrheit ist weder zerbrechlich, noch muss sie verteidigt werden. Seine Wahrheit leuchtet durch die Liebenswürdigkeit, das Mitgefühl und die Freude seiner Anhänger. Sie leuchtet inmitten von wissenschaftlichen und sozialen Wirklichkeiten, und wir sind eingeladen, diese Wirklichkeiten zu umarmen und mitzuhelfen, diese Welt zu einem schöneren Ausdruck der Liebe Gottes zu formen.

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Über die Autorin

Judith Forgoston

Ich spiele mit Worten an der Schnittstelle von Theologie und Kunst. Ob durch Bücher, Blogposts oder direktem Kontakt zum Menschen - ich liebe es, Gott ausserhalb der Box zu erleben. Inspiriert von den einzigartigen Lebenswegen von Menschen um mich herum, schreibe ich Geschichten über Glaube, Zweifel, Staunen, Schönheit und Zugehörigkeit.

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Kommentare

  1. Judith Forgoston says

    November 7, 2022 at 6:18 p.m.

    Hey Simone!
    My line of reasoning was that neither the story of the Ark nor that of Gilgamesh was intended as an actual telling of history or science. Both accounts have all the signs of fictive storytelling. This is how “truth” was handed down in ancient times – through unforgettable stories like that of a flood. There is very heavy scientific proof (from all different sources) that there could never have been a physical flood as described in both Gilgamesh and the Ark. The Gilgamesh storyline was available by the time Moses wrote the stories later called Genesis, so that’s why the consensus among scholars is that he knew of it and was inspired to retell it, showing how the God of Israel differed from the gods known to people of his world up to then.

    I understand your questions. I’m asking myself similar ones all the time. One thing that helps me is to remember that even the writers of the Bible (or Jesus Himself!) often assumed that people understood the symbolic nature of their teachings. For example, when Jesus said that he would rebuild the temple in three days, his disciples only realized after his death that he was speaking of his body, not the physical temple of Solomon. Nobody argued afterwards that he had actually meant the temple of Solomon – because the physical evidence against it was too strong, but also because they had seen the spiritual explanation. I think sometimes we just don’t have the spiritual understanding of a Biblical story yet and therefore struggle with something that, would we see His resurrected body (to stay in figurative speech), would cause no more arguments as to whether this is literal or figurative.

    And no, I’m not saying that everything Jesus said was figurative. After His resurrection, nobody doubted He meant His words about resurrecting literally!

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    • Simone says

      November 7, 2022 at 8:14 p.m.

      Hi again 🤗
      There certainly are many arguments among scientists against a global flood but there are just as many that confirm the flood. I don’t want to say who is right or wrong. But not a single one of those scientists was really present during the necessary timeframe and all scientists are seeing the exact same evidence yet come to a different conclusion. They look at same dinosaur bones yet one sees millions the other sees thousands of years. It is because they are looking at it through the glasses of their belief system.
      In the case of the first 11 chapters of the bible (of which the account of Noah is a part of) there are around 100 references in the New Testament. Jesus himself talkes about the flood as if it really happened (Luke 17,26-27) and thus confirms it as truth. If we were to reduce the flood to a tale of fiction it would seriously damage Jesus’ credibility and he couldn’t be the Messiah he claimed to be.
      Also if it was a tale of fiction how would you explain all that follows with Noah, his sons, Babel, the languages and so on? After all these first chapters of the bible explain our very existence…?

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      • Judith Forgoston says

        November 8, 2022 at 4:10 p.m.

        Hi Simone,
        this is a fascinating question (regarding how Jesus refers to Noah and other parts of the Old Testament)… it reminds me of when Jesus says in Mt 16,28 that some will not taste death until they have seen the Son of Man come in His glory. It is interesting how many ways this statement can be interpreted, from people believing some disciples actually never physically died, to all kinds of eschatological (end time) interpretations of when the Kingdom of God starts… I think that Jesus on purpose didn’t spell it all out, because hope, and trust, need to stay a part of our faith experience….
        Let’s continue this conversation “off the internet” and by email! Thanks for your questions, they are so good!

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  2. Simone says

    November 5, 2022 at 10:04 p.m.

    Am I understanding this correctly: Are you actually suggesting that we take Gods Word and adjust it so it fits with modern science? Isn’t there something wrong there? I love science and I love the Bible but I have never felt the necessity to adjust the bible, as it always seems to work out perfectly. While writing this I fear of being put in a certain box because I actually belong to those who take the bible by the letter. But I love a good argument and am secretly hoping you’ll give me one 😉

    Just finished reading your book by the way.

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    • Judith Forgoston says

      November 6, 2022 at 10:47 p.m.

      Hi Simone! Good to hear from you! And don’t worry – I have no interest in putting you in a box, and I appreciate good questions and opinions that contradict mine!♥️
      My point with this post is, I believe that while the writers were clearly inspired by God in their writing, they were also influenced by their culture and the scientific and social limits of their time. The Bible was never intended to be a scientific book. If it was, the writers would have made an effort to avoid at least the obvious contradictions in the Bible itself – e.g. the two Creation stories in Gen 1 and 2. Scientifically speaking, did God first create animals and then man (Gen 1), or first man and then animals (Gen 2)? I think we can agree that the point of either story is not the sequence, but God’s intent to bless everything and make it very good.
      The Hebrew culture of that time thought in stories, not scientific facts. When they heard these stories, they didn’t wonder if the writer got it scientifically accurate but what he wanted to show them about God’s nature. This is why I believe the writer of the story of Noah wanted to correct the common idea spelled out in the Epic of Gilgamesh that the Gods play with mankind for their pleasure, and set the story right – God loves mankind and wants to be their friend, not their puppeteer.
      Felix Ruther, the former Secretary General of the VBG Switzerland, wrote some really good articles about the topic of scientific facts and the Bible – if you’re interested, I’ll send them to you (he was a professor for chemistry at the University of Zurich).
      All of this said – if you feel no tension between the claims of science and some of the passages in scripture, then this article maybe wasn’t for you, and peace be with you! It was meant to help those of us who may feel like we need to choose between one or the other. And that choice can definitely lead down the wrong path.

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      • Simone says

        November 7, 2022 at 11:38 a.m.

        Dear Judith
        Of course there is tension between science and the bible. I would have to be from another planet not to notice. But to me that is what makes it so very fascinating.
        In your line of reasoning you take for a fact that first there was Gilgamesh and only afterwards there was Noah. It stands to reason that if there was a flood that was survived by only a handful of people that they would carry the story with them to wherever they went afterwards. So the fact that there are other stories should not be surprising at all. But in all these stories (and there are more that just these two) the only ship-design that could actually swim on water was the Ark. How, when they had obviously buildt a ship that couldn’t swim, was it possible for those other flood survivors to survive to tell the tale? How did they know to get ready for a flood? Should’t we ask some hard questions about these other stories too? What do we actualky know about Gilgamesh other than that it’s out there, that it’s supposedly older than Noahs account and that the people in that design coulnd’t possibly have survived? Doesn’t that raise some hairy questions?
        There is one other question I would like to ask. As you know science is not something that is set in stone. It constantly moves with each new finding and sometimes other earlier findings have to be adjusted to include new aspects. What if it was suddenly absolutly clear that Gilgamesh does in fact date after the flood? Would that change anything? And doesn’t that reduce Gilgamesh to a very weak rock to stand on? Dating methods are not totally above board as I have learned from an extraterrestrial scientist.
        And the more obvious question: if the writer of the account of Noah just wanted to correct peoples view of God, why was there a flood at all?

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  3. Claudia says

    März 19, 2021 at 1:58 p.m.

    This may be my favorite of your blog posts so far. I love your honesty about your evolving faith and learn so much from you.

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    • Judith Forgoston says

      März 19, 2021 at 3:52 p.m.

      Thank you so much! You are also teaching me so much about following your dreams and making your life count by working toward justice and compassion.

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